Ursachen
Die genaue Ursache der Capsulitis adhaesiva ist nicht vollständig klar, jedoch gibt es verschiedene Faktoren, die das Risiko erhöhen können:
- Verletzungen und Operationen: Eine Verletzung oder eine Operation an der Schulter kann im Verlauf zu einer Entzündung und zu einer zunehmenden Versteifung des Gelenks führen.
- Erkrankungen/hormonelle Veränderungen: Diabetes mellitus (insbesondere bei schlecht eingestelltem Blutzucker), Schilddrüsenfunktionsstörungen (meist Hypothyreose) oder Autoimmunerkrankungen können das Risiko einer Capsulitis adhaesiva erhöhen.
- Geschlecht: Frauen, besonders im mittleren Alter, sind häufiger von dieser Erkrankung betroffen
- Eine längere Ruhigstellung er Schulter, etwa nach einem Unfall oder einer Operation, kann ebenfalls zu einer Einschränkung der Beweglichkeit führen.
Symptome
Die Erkrankung verläuft in der Regel in drei Phasen:
- Einfrierphase (Schmerzhafte Phase):
Diese Phase dauert meist 6 bis 9 Monate und ist durch zunehmende Schmerzen in der Schulter gekennzeichnet, die vor allem bei Bewegungen oder in der Nacht stärker werden. Die Beweglichkeit der Schulter beginnt sich zu verschlechtern. - Gefrierphase (Steife Phase):
In dieser Phase, die ebenfalls mehrere Monate andauern kann, nehmen die Schmerzen in der Regel ab, jedoch wird die Schulter zunehmend steifer. Die Beweglichkeit ist stark eingeschränkt, insbesondere das Heben des Arms oder das Drehen der Schulter ist kaum möglich. - Auftauphase (Erholungsphase):
Diese Phase kann ein bis drei Jahre dauern. In dieser Zeit verbessert sich die Beweglichkeit langsam wieder, auch wenn die vollständige Wiederherstellung der Beweglichkeit nicht immer erreicht wird.
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch:
- Anamnese: Frage nach den Symptomen, der Krankengeschichte und möglichen Risikofaktoren (z.B. Diabetes, Verletzungen).
- Klinische Untersuchung: Die Beweglichkeit der Schulter wird mithilfe spezieller Tests untersucht, um die Diagnose zu bestätigen. Typische Symptome sind eingeschränkte Beweglichkeit, insbesondere bei Außenrotation, der Innenrotation (Hand zum Rücken) und dem Abspreizen (Abduktion) des Arms.
- Bildgebung mittels MRT, um Entzündungen und Veränderungen an der Kapsel und den Weichteilen des Schultergelenks möglichst frühzeitig zu erkennen und um Begleitverletzungen auszuschließen. Jedoch ist das MRT nicht immer notwendig zur Diagnosestellung. Die Röntgendiagnostik ist in der Regel unauffällig
Therapie
Die Behandlung der Capsulitis adhaesiva erfolgt in der Regel konservativ.
Konservative Behandlung
Das Ziel ist es zunächst, das schmerzhafte Stadium 1 der Erkrankung zu beenden, dazu helfen
- die Einnahme von Medikamenten (insbesondere Prednisolon, weniger NSAR)
- Schmerzadaptierte Mobilisation
- Injektionstherapie , wichtig hierbei ist es die Injektionen in das Schultergelenk zu applizieren
- neben der Injektion des Gelenks mit kortisonhaltigen Präparaten setzen wir in der Praxis auch hier insbesondere auf den modernen Ansatz der Therapie mit Eigenblutpräparaten. Hierbei handelt es sich um biologisch aktives, körpereigenes Blutplasma mit hoher Konzentration an Blutplättchen und Wachstumsfaktoren sowie entzündungshemmenden körpereigenen Botenstoffen. Es wird somit ein Prozess der beschleunigten Regeneration, Schmerzlinderung und Entzündungshemmung angestoßen. Bei der Gelenkkapselentzündung sehen wir hier ein sehr hohes Erfolgspotential.
Ab dem Stadium 2:
- physiotherapeutische Maßnahmen zum Erhalt der Beweglichkeit
- Konsequente, eigenständige Mobilisation
Operative Behandlung
In schweren Fällen oder wenn andere Therapien versagen, kann eine arthroskopische Operation notwendig werden. Dabei wird mit minimalinvasiven Techniken die entzündete Gelenkkapsel entfernt oder gedehnt.
Prognose
Die Prognose der Capsulitis adhaesiva ist Regel gut, jedoch kann die Heilung sehr lange dauern. Viele Patienten erholen sich innerhalb von 1-2 Jahren, auch wenn die vollständige Wiederherstellung der Beweglichkeit manchmal nicht erreicht wird.
In den meisten Fällen verbessert sich die Beweglichkeit jedoch signifikant, und die Schmerzen werden deutlich reduziert. Aufgrund der langen Heilungsdauer ist eine sorgfältige Aufklärung hier ein wichtiger Bestandteil der Therapie.
Es ist wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu behandeln und regelmäßige Physiotherapie-Maßnahmen durchzuführen, um die Heilung zu fördern und die Schulter langfristig funktionsfähig zu erhalten.